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Sturzbecher in Gestalt einer Nonne

Kunstgewerbemuseum [W-1971,72]
Sturzbecher in Gestalt einer Nonne (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Verena Wasmuth (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Becherförmige Kuppa mit einem mattiertem Band mit polierten Kugeln über einem geblänkten Kugelfries, der Mündungsrand verwärmt, angesetzt ein massiver Knauf in Gestalt einer plastisch geformten Nonnenbüste. Die Büste wurde in eine zweiteilige Form gegossen, Details des Gesichts überschliffen, geschnitten und poliert, Schleier ihres Ordensgewandes mattiert. Das Glas ist krank.
Solche Scherzgläser, die nur auf dem Kopf stehend geleert und nicht abgesetzt werden konnten, mokierten ganz unzweideutig den Klerus. Sie waren bei der höfischen Tischgesellschaft wegen ihrer kunstvollen Verarbeitung beliebt und insbesondere, weil sie das Ritual des gemeinsamen Mahls amüsant auflockerten. Aus der Potsdamer Glashütte sind mehrere Exemplare überliefert. Ein Sturzbecherpaar mit nahezu identischem Schaft ist im Besitz der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG, Inv. Nr. XIII 1482). Vergleichsstücke aus farblosem Glas, mit variiertem Sockelschaft, verwahren das Germanische Nationalmuseum München (Inv. Nr. 63/19), die Stiftung Stadtmuseum Berlin (Inv. Nr. II 62/542 A) und das Mainfränkische Museum Würzburg (Inv. Nr. S. 62596). Beispiele mit Mönch und Nonne aus Rubinglas, ebenfalls mit Schaftaufbau als Sockel, befanden sich laut Inventarbuch 1738 in Schloss Monbijou (vgl. Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, S. 65). Weitere Beispiele dieses Typs sind ebenfalls im Bestand der SPSG (Inv.-Nr. XIII 729, XIII 730, publiziert im Themenportal "Brandenburgisches Glas") sowie in der Literatur dokumentiert (Götzmann/Kaiser, Gläserne Welten, 2017, Kat. 95, 96, S. 159, 160; Franze, Mönch und Nonne, 2008; Rückert, Die Glassammlung, Bd. 2, 1982, Kat. 817, S. 278, Taf. 255; Mosel, Glas, 1979, Kat. 234, S. 149; Hörning, Gläser vom XVI. bis XIX. Jahrhundert, 1978, Kat. 102; Klesse, Glassammlung Krug, Bd. 1, 1965, Kat. 276, S. 252f.; Berckenhagen, Berliner und märkische Gläser, 1956, Abb. 17, 18; Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, Taf. 29.1). Walter Stengel (1882–1960) hat sich mit Vorbildern dieser Potsdamer Erzeugnisse in der Gold- und Silberschmiedekunst beschäftigt (Stengel, Brandenburgische Gläser, 1949, S. 13f.). [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Glas / in Hilfsmodel geblasen, gegossen, geschliffen, geschnitten

Maße

H. 15,7 cm; Dm. Mündung 9,1 cm; Wandungsstärke 0,35

Literatur

  • Keisch, Christiane/Netzer, Susanne (2001): „Herrliche Künste und Manufacturen.“ Fayence, Glas und Tapisserien aus der Frühzeit Brandenburg-Preußens 1680–1720. Berlin, Kat. 212, S. 271, 272

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