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Deckelpokal mit Flusslandschaft

Kunstgewerbemuseum [1913,74 a,b]
Deckelpokal mit Flusslandschaft (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Verena Wasmuth (CC BY-NC-SA)
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Beschreibung

Trichterpokal mit zugehörigem Deckel aus farblosem, sehr reinem Glas, Abriss am Boden, auf der Oberseite des flach ansteigenden Tellerfußes mit verwärmtem Rand ein feingeschnittener Kranz aus Blattranken um einen versenkten Rundbogenfries. Der horizontal stark profilierte Schaft ist aus einem massiven Baluster mit stehenden Oliven zwischen zwei Ringscheiben aufgebaut. Am Ansatz der trichterförmigen Kuppa wiederholt sich der geschälte Olivendekor, die Wandung zeigt umlaufend eine mattgeschnittene sowie diamantgerissene Darstellung einer sonnenbeschienenen Flusslandschaft mit Bäumen, Häusern, Anglern und einem Boot. Den Rand der Mündung sowie des Deckels ziert die für den Potsdamer Glasschnitt charakteristische geblänkte Kugelborte. Der gewölbte Deckel ist mit einem auskragenden Auflagerand versehen, seine Wandung mit einer weiteren friesartigen Szene dekoriert, Wanderer in einer hügeligen Landschaft mit Wegkreuz. Der massive Deckelknauf über einer Trommelscheibe greift erneut den sechsfachen Olivenschliff von Schaft und Kuppaansatz auf.
Zahlreiche Trichterpokale des ausgehenden 17. Jahrhunderts aus Potsdamer Produktion sind überliefert, jedoch besitzen sie in der Regel keinen Deckel und die Qualität ihrer Veredelung ist deutlich einfacher. Zudem weist dieser Deckelpokal eine weitere Besonderheit auf: Sowohl der diamantgerissene Dekor als auch der auskragende Deckelrand sind ungewöhnlich für Gläser aus Potsdam. In der brandenburgisch-preußischen Hofmanufaktur waren zahlreiche Immigranten tätig und auch unter den Glasschneidern gab es viele Zugezogene, deren Herkunftsort nicht immer dokumentiert ist. Unterschiedlichste Einflüsse aus anderen Glasmacherregionen haben sich dort vereint. Die Flusslandschaft auf diesem Deckelpokal erinnert beispielsweise an überlieferte Beispiele aus Nürnberg, wie auch die zarte Ranke am Fuß. Der geschälte Olivenschliff war in Böhmen verbreitet, der Diamantriss typisch für niederländische Gläser der Barockzeit.
Robert Schmidt bildete diesen Pokal 1914 in seinem Standardwerk zur gleichnamigen Ausstellung "Brandenburgische Gläser" ab. [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Glas / in Hilfsmodel geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten, diamantgerissen

Maße

Gesamthöhe 29,4 cm; H. Pokal 20,3 cm; Dm. Fuß 11,3 cm; Dm. Pokal Mündung 10,5 cm; H. Deckel 10,2 cm; Dm. Deckel 11,4 cm; Wandungsstärke 0,4 cm

Literatur

  • Giersberg, Hans Joachim et al. (1988): Der Große Kurfürst. Sammler-Bauherr-Mäzen. Potsdam, Kat. III 161, S. 89
  • Götzmann, Jutta/Kaiser, Uta (2017): Gläserne Welten. Potsdamer Glasmacher schneiden Geschichte. Petershagen, Kat. 79, S. 140–142
  • Keisch, Christiane/Netzer, Susanne (2001): „Herrliche Künste und Manufacturen.“ Fayence, Glas und Tapisserien aus der Frühzeit Brandenburg-Preußens 1680–1720. Berlin, Kat. 136, S. 239
  • Schade, Günter (1968): Deutsches Glas von den Anfängen bis zum Biedermeier. Leipzig, Kat. 59
  • Schade, Günter (Hg.) (1987): Kunst in Berlin 1648-1987. Berlin, Kat. B90, S. 104
  • Schmidt, Robert (1914): Brandenburgische Gläser. Berlin, Taf. 5.1
Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

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