Im Berliner Tiergarten wurde Ende des 18. Jahrhunderts ein Wasserzug mit kleiner, runder Insel angelegt. Seit 1797 ist diese Insel dem schweizerisch-französischen Philosophen Jean-Jacques Rousseau (1712–1778) gewidmet, der in Europa unter anderem zur Wertschätzung der Natur und ihrer Bedeutung für die Menschen entscheidend beigetragen hat. Thematisch gehört das Gemälde der Rousseau-Insel zu Büttners zentraler Werkgruppe der Landschaftsbilder. Nach eigenen Angaben hatte der Maler schon sehr früh – vor Beginn seines Kunststudiums – das Pleinair-Zeichnen geübt (vgl. Erich Büttner, Lehrzeit, in: Erich Büttner, 1889–1936. Werke im Besitz des Kunstamts Kreuzberg, Ausst.-Kat., Berlin [West], 1976, S. 30). An der Darstellung der Natur in dem Gemälde wird außerdem Büttners künstlerische Verwandtschaft zu den Impressionisten sichtbar. Bereits 1911 hatte der Künstler zum ersten Mal Bilder in der Berliner Secession gezeigt, deren Mitglied er war. Die Vereinigung setzte sich für den Impressionismus ein und trug zu seiner Etablierung in Deutschland maßgeblich bei. Büttners eigener Stil bewegt sich zwischen Impressionismus und Realismus. | Emily Joyce Evans