Queroblong orientierte Filigranplatte mit symmetrisch angelegtem, aus einem Stamm emporwachsendem vegetabilen Dekor. Die flachen Filigrandrähte sind im Querschnitt rechteckig, liegen mit einer der Schmalseiten auf dem Rezipienten auf und sind nur an der gegenüberliegenden oberen Seite geperlt. Die an den Rankenenden auftretenden Knospenmotive sind aus bienenkorbartig gewundenen runden Filigrandrähten, die Blütenmotive aus Granalien gebildet. Die gemugelten honiggelben Steine (im Brand 1945 farblich veränderte Amethyste) in der Mitte und an den Ecken der Beschlagplatte sitzen in kupfervergoldeten Zargenfassungen mit unten umlaufenden Perldrähten. Die beiden Fassungen und Steine an der rechten Seite fehlen, die mittlere Fassung erscheint für den heute darin enthaltenen Stein zu groß. Die äußere Rahmung des Ornamentfeldes wird durch vier stärkere runde Perldrähte gebildet, die an der Innenseite jeweils von einem flachen Filigrandraht begleitet werden. Die rahmenden Drähte wurden vor der Lötung durch vom Rezipienten abgelöste und umgebogene Späne fixiert. An beiden Schmalseiten des Beschlages befinden sich über die Rahmung überstehende Befestigungslaschen, die rechte weist vier Nagellöcher auf, die unten ausgebrochene linke dagegen keines. Ein einzelnes Nagelloch im linken Teil der Platte nimmt Rücksicht auf den Verlauf des Filigranornaments. LL
Entstehungsort stilistisch: Köln