Kapitell eines Pilasters aus Kalkstein. Das Kapitell ist rechteckig mit gerundeten Seiten und leicht kissenförmig. Es ist mit kleinteiligen Ranken versehen, aus denen Weinblätter wachsen, wie sie auch auf der rechten Fassade erscheinen. Den unteren Abschluss bildet ein Flechtband, der obere Abschluss fehlt. Das Kapitell gehörte zu einem Pilaster, einem nicht freistehenden Pfeiler aus dem großen Hof des umaiyadischen Wüstenschlosses von Mschatta (I. 6163). Neben dem Kapitell sind auch der Kämpfer, der Block unter dem Kapitell, und die Basis Originalfragmente, während der Pilasterschaft ergänzt ist. Der Palast wurde wahrscheinlich während der kurzen Regierungszeit des Kalifen al-Walid II. (743-744) begonnen. Er blieb wegen dessen Ermordung unvollendet und wurde vermutlich wenig später bei einem Erdbeben zerstört. Die Bezeichnung Mschatta (arabisch für Winterlager) wurde von den Beduinen übernommen; der ursprüngliche Name ist nicht überliefert. Das Fragment gelangte 1903 zusammen mit der Palastfassade als Geschenk des osmanischen Sultans an Kaiser Wilhelm II. nach Berlin.