Arnold Böcklin, Reinhold Begas und Franz von Lenbach folgten 1860/61 dem Wunsch von Großherzog Karl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach, an der neu belebten Kunstschule in Weimar zu lehren. Böcklin und Begas waren einander bereits 1856 in Rom begegnet, Lenbach kam 1858 ebenfalls nach Rom. In Weimar pflegten die drei freundschaftliche Beziehungen, und sie malten einander (vgl. Böcklins »Doppelbildnis Reinhold Begas und Franz von Lenbach«, wohl 1861, R. Andree, Böcklin, Die Gemälde, Basel 1977, Kat.-Nr. 132, sowie »Bildnis Franz von Lenbach«, 1862, in: ebd., Kat.-Nr. 150, und vor allem Lenbachs »Bildnis Arnold Böcklin«, 1861, in: ebd., S. 37, Abb. 4).
Begas hat sein Porträt von Böcklin weicher, skizzenhafter angelegt als seine Freunde die ihrigen. In gleicher Weise hat Begas ein Bildnis Lenbachs gemalt (Jahrhundertausstellung, Berlin 1906, Kat.-Nr. 79). Gewandung und Anlage des Porträts von Böcklin erinnern an dessen »Kopf eines Römers« (vgl. R. Andree, Böcklin, Die Gemälde, Basel 1977, Kat.-Nr. 149), das vielleicht zur gleichen Zeit entstand.
1862/63 verließen die Freunde das ihnen zu enge Weimar wieder. Die ursprüngliche falsche Zuschreibung des Bildes an Lenbach wurde 1926 durch Werner Begas berichtigt. | Angelika Wesenberg