Die Münzaufschrift wird zu AN(norum) XV PR(raetextus) H(ostem) O(ccidit) C(ivem) S(ervavit) ergänzt. Frei übersetzt lautet dies: Marcus Lepidus hat, während er noch im 15. Lebensjahr war und noch die Toga Praetexta trug [d.h. nicht volljährig war], einen Feind im Krieg getötet und einen Bürger aus Lebensgefahr gerettet. Diese Auflösung erhält ihre Bestätigung durch eine Textstelle bei Valerius Maximus 3,1,1: Aemilius Lepidus puer etiam tum progressus in aciem hostem interemit, civem servavit. Cuius tum memorabilis operis index est, in Capitolio statua bullata et incincta praetexta S. C. posita. Nach dieser Textstelle sei Aemilius Lepidus auf Beschluss des Senates eine Statue auf dem Kapitol errichtet worden, die ihn als mit der Bulla und Toga praetexta zeigte, um daran zu erinnern, dass er einen Feind im Krieg getötet und einen Bürger gerettet habe. Der spätere Triumvir M. Aemilius Lepidus wählte als Münzmeister dieses Motiv mit Verweis auf seinen gleichnamigen Vorfahren, des späteren Consuls von 187 v. Chr., als Zeugnis für die Größe und Bedeutung seiner Familie.
Vorderseite: Weiblicher Kopf mit Diadem und Lorbeerkranz nach r. Dahinter ein Palmzweig. Einhieb im r. F.
Rückseite: Reiter mit Siegesmal (tropaeum) über der Schulter nach r.
Einhieb: Einhieb mit einem Objekt undefinierter Form, meist in Form einer groben Scharte, u. a. zu Prüfzwecken an Münzen angebracht. Auch nachträgliche Verletzungen, z. B. durch Pickelhieb beim Bergen/Auffinden des Objekts.