Die Modellierung der flachen Terrakotte wird vor allem durch die kräftige Bemalung umgesetzt. Erkennbar ist eine Frau mit einem Kind in ihrem linken Arm, das sich an ihr festhält. Die Art der aufgemalten Bekleidung wird unterschiedlich gedeutet: Entweder konnten ein kurzärmliges Untergewand und ein weißer Überhang oder eine langärmelige Tunika, die am unteren Saum die schrag schraffierten Gewandpartien des Untergewandes freigibt, gemeint sein. Diese Schraffur soll eine Sitzposition mit auseinandergestellten Beinen
andeuten. Das eckige Gesicht der Frau wird von den überproportional großen Augen dominiert. Die kurzen diagonalen Striche am Kopfende konnten einen Kranz oder auch zusammengebundenes Haar imitieren.
J. Helmbold-Doyé