Um der schönen und seltenen Blumen und Früchte Willen hat Gaspar Pieter Verbruggen d. J. (1664-1730) sein wahrlich barock arrangiertes Dekorationsstück geschaffen. Er war Sohn und Schüler Gaspar Pieter Verbruggens d. Ä. (1635-1681). Dem väterlichen Lehrmeister folgend wurde auch der Sohn ein Spezialist für Blumen- und Früchtegirlanden. Viele der heutigen Zuschreibungen erscheinen auf Grund der engen stilistischen Nähe zwischen Vater und Sohn äußerst problematisch. Das vorliegende Werk ist rechts unten auf dem Postament mit Gaspar pedro verbrugge. F. gezeichnet. Doch ist aus der Signatur nicht ersichtlich, ob der Vater oder der Sohn Schöpfer dieser aufwendig geschmückten Steinvase ist. Die neuere Forschung hat sich für Verbruggen d. J. entschieden und datiert wegen der engen Verwandtschaft zu den Werken des Vaters in die frühe Antwerpener Phase des Sohnes, wohl um das Jahr 1680. Bei der Darstellung haben wir es mit einer Vielzahl von Blumen zu tun, die so in natura nicht zusammen blühen konnten. Ein sinnbildlicher Gehalt, wie in den frühen Stilleben des frühen 17. Jahrhunderts scheint jedoch nicht mehr spürbar. Von einem mahnenden exemplum für die Vergänglichkeit alles Irdischen und somit auch der des kunstliebenden Betrachters ist die Steinvase mit Blumen- und Früchtegirlande weit entfernt. Einzig und allein der Artenreichtum, die kunstvolle Gestaltung und die farbliche Prachtentfaltung stehen im Zentrum von Verbruggens Bildaussage. SIGNATUR / INSCHRIFT: BEz. rechts unten auf dem Postament: Gasper pedro verbrugge. F.