Friedrich Wilhelm von Brandenburg, bekannt als der ›Große Kurfürst‹ (reg. 1640–1688), wird hier als Triumphator über das Böse gezeigt – und zwar in der ›à l´antique‹ gerüsteten Gestalt des heiligen Georg, der zu Pferde mit erhobener Lanze gegen einen dreiköpfigen Drachen kämpft. Schon seit dem Mittelalter ließen sich Herrscher gern in der Gestalt dieses Heiligen abbilden, galt er doch als Ideal ritterlicher Tugenden. Ungewöhnlich ist jedoch die Darstellung des Drachens als Chimäre, dem aus einem Ziegen-, Löwen- und Schlangenkopf ausgebildeten Ungeheuer. Nach der griechischen Sage besiegte Bellerophon auf seinem geflügelten Pferd Pegasus dieses Ungetüm. Somit verbinden sich christliche als auch antike Anspielungen hier zu einem Herrscherdenkmal. Der Münz- und Eisenschneider Gottfried Christian Leygebe schuf mit seltener Meisterschaft ein wahres Kunstkammerstück: die Gruppe wurde vermutlich nicht im Eisengussverfahren hergestellt, sondern aus einem Stück Eisen herausgearbeitet. Leygebe berichtet, dass er »über 3 Jahre continuirlich Zeit« daran verwendet habe und setzte hinzu »das ich dabey meine Gesundheit verloren«.
Entstehungsort stilistisch: Berlin