Vor dunkelgrünem Granatapfelfond stehen auf einem Wiesenstreifen drei Edelleute, zwei Damen und ein Herr, mit Spruchbändern in den Händen. Zwischen ihnen erscheint ein Greif als Symbol der Untreue. Wie das durchschnittene Schrift band der Dame am rechten Rand zeigt, ist der Bildteppich das Fragment einer ehemals längeren Bildwirkerei mit fortlaufenden Szenen.
Mit den Worten »Schöne Frau begnadet mich mit rechter Liebe« bittet der rot gekleidete Jüngling die ihm gegenüberstehende Dame um ihre Liebe, doch skeptisch weist sie ihn mit ihrer Antwort zurück: »Der Greif bedeutet mir die List, dass rechte Liebe nimmer auf Erden ist«. Liebe und Treue zählten zu den zentralen Th emen profaner Bildwirkereien, sie standen in der hochmittelalterliche Tradition ritterlicher Minne (mittelhochdeutsch: ›Liebe‹). ChrW
Entstehungsort stilistisch: Basel