Dieses Modell gehört zu einer umfangreichen Schenkung (siehe ferner I D 3954-4183) der Kaiserlich Chinesischen Regierung, die sich auf Betreiben Max von Brandts an der "Internationalen Fischerei-Ausstellung zu Berlin" im Jahre 1880 beteiligt hatte.
Zur Verwendung solcher Bootsmodelle heißt es im Katalog :
"Die Fischer sind gewöhnlich in Gilden, Huei genannt, vereinigt; die bedeutendste Vereinigung bilden die Seefischer. Jede Gilde hat ihren eigenen Tempel, der gewöhnlich der Göttin des Himmels Kuan Yin oder Tien Hou geweiht ist. In jedem Tempel ist eine Bühne aufgeschlagen; ausserdem befinden sich in dem selben Gast- und Versammlungszimmer. Modelle von Fischerböten werden häufig vor den Altären dieser Tempel aufgestellt. Sie sollen den Göttern zur Beförderung dienen ebenso wie die Altäre mit Speisen für deren angeblichen Unterhalt geschmückt werden."
Aus: China. Imperial Maritime Customs. Ill.-Miscellaneou Series: No. 9.
Special Catalogue of the Ningpo collections of exhibits for the International Fishery Exhibition, Berlin, 1880. Preceded by a description of the fisheries of Ningpo and the Chusan Archipelago. With versions in French an German. Shanghai, 1880. Seite 98.
Siehe auch: Thiele, Peter: Chinaspezifische Ausstellungen in Berlin von 1880 bis zur Gegenwart. In: Kuo Heng-yü: Berlin und China-dreihundert Jahre wechselvolle Beziehungen, Berlin, 1987, S. 139. (Kommentar Siegmar Nahser, 2009)