»Immer einen angenehmen Zimmerschmuck abgeben« würden die Bilder Wilhelm Alexander Meyerheims, urteilte 1848 anläßlich der Berliner Akademieausstellung Franz Kugler im Kunst-Blatt (Beilage des Morgenblatts für gebildete Stände, 29. Jg., 1848, H. 45, S. 178) und meinte damit jene Genremotive, mit denen Wilhelm Alexander Meyerheim, der jüngere Bruder von Eduard Meyerheim, 1833 in Berlin reüssiert hatte. Das Bild »Kirchgang mit weißem Pferd« ist ein solch eher dekoratives Genrestück im bürgerlichen Geschmack der Zeit. Auf dem Weg zur Dorfkirche ist ein junges Paar in volkstümlicher Tracht und mit Gebetbuch in der Hand mit einem berittenen Herrn ins Gespräch gekommen, der einen Sonnenschirm unter dem Arm tragend eher ins Grüne als zur Andacht unterwegs zu sein scheint. Ein Jagdhund springt freudig um das Paar herum. In der genau beobachteten Erfassung des kupierten Schimmels zeigt sich Meyerheims Talent als Pferdemaler, als der er seit den 1840er Jahren neben Franz Krüger einen guten Ruf genoß. | Regina Freyberger