Der 1828 in Stockholm geborene Carl Henrik D’Unker kam 23jährig an die Düsseldorfer Akademie, wo er Schüler von Carl Ferdinand Sohn und zum anerkannten Mitglied der Künstlergemeinschaft wurde. D’Unker war der erste schwedische Kunststudent in Düsseldorf. Finanziell unterstützt wurde er vom schwedischen König Oskar I., der die Entwicklung der Kunst seines Landes zu befördern strebte. Orientiert an der Malerei von Johann Peter Hasenclever und Ludwig Knaus widmete sich D’Unker vor allem sozialkritischen und psychologisierenden Milieuschilderungen. In seinen meist figurenreichen Genreszenen begegnen sich häufig Vertreter verschiedener Gesellschaftsschichten, denen D’Unker typisierende Haltungen und Physiognomien verlieh. Dargestellt ist die Stube eines Amtmannes, in die ein Polizeidiener tritt. Seine auffällig rote Nase läßt einen Hang zum Alkohol vermuten. Er führt ein junges Mädchen und einen alten Mann, der eine Geige unter dem Arm trägt, mit sich. Das ›Vergehen‹ der beiden besteht wohl darin, auf der Straße musiziert zu haben. | Birgit Verwiebe