Zu Feyerabend sind nur wenige biografische und werkrelevante Daten gesichert. Er wuchs in Berlin auf und studierte an der dortigen Hochschule für die bildenden Künste bei Friedrich Kallmorgen. Mitte der 1910er-Jahre bildeten Marktszenen wie die vorliegende eine eigenständige Werkgruppe innerhalb seines Œuvres. Die idyllisch spätimpressionistischen Szenerien, flirrend von Licht und Farbe, dürften im eklatanten Gegensatz zu Feyerabends Beschäftigung als Kriegsmaler in Frankreich zu dieser Zeit oder unmittelbar danach stehen. Dort fertigte er den Titeln nach überlieferte Zeichnungen wie „Im Unterstand Champagne“, „21-Zentimeter-Mörser“ oder „Feldbatteriestellung“. Es ist schwerlich vorstellbar, dass sich der Künstler hierbei derselben stilistischen Ausdrucksweise bediente wie in den Marktbildern. Dagegen spricht sicherlich auch der Umstand, dass Feyerabend laut Katalog auf der „Großen Deutschen Kunstausstellung“ 1939 in München unter anderem mit diesen drei Zeichnungen vertreten war. | Katharina Wippermann