1852 reiste August von Pettenkofen das erste Mal nach Paris und lernte die Malerei der Schule von Barbizon kennen. Ihr Interesse am Atmosphärischen prägte sein Naturbild ähnlich stark wie das ungarische Dorf Szolnok und die weite, karge Landschaft der Puszta, die er ein Jahr zuvor für sich entdeckt hatte. Aus diesem neuen Naturverständnis heraus entstand in den folgenden Jahren eine Reihe schlichter Landschaften mit auffallend niedriger Horizontlinie, zu der das Bild »Theißüberschwemmung« von 1859 zählt. Am seichten Ufer des Flusses stehen drei Pferde und ein Fohlen; die Silhouetten dreier Ziehbrunnen zeichnen sich gegen den wolkigen Himmel ab, der sich im stillen Wasser spiegelt. Das 1904 aus der Sammlung Serge von Derwies in Sankt Petersburg versteigerte Bild gelangte 1907 aus der Wiener Kunsthandlung H. O. Miethke in die Nationalgalerie. Miethke hatte bereits 1890 die Versteigerung des Nachlasses von Pettenkofen im Wiener Künstlerhaus oblegen. | Regina Freyberger