1827 malte Carl Hasenpflug drei verschiedene Außenansichten des Erfurter Doms. Die Ansicht von Nordosten führte er zweimal aus: für den Kunstsammler Johann Gottlob von Quandt in Dresden und für den Bankier Wagener in Berlin. Zu dieser Zeit wurden durch die napoleonischen Kriege beschädigte Häuser um den Domplatz herum abgerissen und damit die Domrestaurierung und die Erweiterung des Domplatzes eingeleitet: Der Dom war als historisches Baudenkmal ins Gespräch gekommen.
Die Ansicht Hasenpflugs läßt die gotische Sankt-Severi-Kirche rechts vom Dom weg und verändert damit das Gesamtbild des Domhügels beträchtlich. Das barocke Fachwerkhaus vor Sankt Severi wird als gotischer Bau mit getreppten Giebeln dargestellt, ein später wirklich abgerissenes Turmwächterhaus fehlt, und eine barocke Brunnenanlage auf dem Domplatz erscheint als gotischer Brunnen. Der Dom selbst zeigt den Zustand von 1827, ohne die 1717 zerstörten Turmhelme, die bei der Restaurierung neu aufgesetzt wurden, und ohne die später hinzugefügte Verzierung des Chores mit einer Galerie und Fialen. | Angelika Wesenberg