Innerhalb einer architektonischen Umrahmung, die an einen Triumphbogen erinnert, erhebt das Christuskind seine rechte Hand zum Segen. Es trägt eine Halskette und ein locker sitzendes, im Wind wehendes Hemd. Das Buch, das dem Betrachter geöffnet entgegengehalten wird, kennzeichnet Jesus als den Logos, als Gottes fleischgewordenes Wort. Das Material, Solnhofener Stein, lässt sich gut detailreich bearbeiten und polieren. Besonders raffiniert ist der Eindruck einer voluminösen Figur, die trotz der Flachheit des Reliefs im Raum steht. Während die Haarsträhnen auf der Vorder- und Oberseite des Kopfes plastisch gestaltet sind, sind sie an den Seiten in den Hintergrund geritzt. Der versierte Künstler datierte und signierte das Werk. Das Jahr 1567 steht auf einem Stein zu Christi Füßen, während das Monogramm "I v B" auf einer Tafel in der linken unteren Ecke erscheint. Der Künstler ist nicht bekannt, aber der Vergleich des Berliner Reliefs mit Skulpturen aus Würzburg deutet darauf hin, dass er dort arbeitete. (Julien Chapuis, 2018)
Entstehungsort stilistisch: Süddeutschland
Eigentum des Kaiser Friedrich Museumsverein