Schaft- und Deckelknauf gegossen. Unterseite des Fußes und Blattwerk unvergoldet. Marken an der Kuppamündung und am Fußrand.
Gestreckter, gotisierender Buckelpokal. Glockenförmig hochgezogener Fuß mit getrepptem Rand, acht spitz zulaufenden Buckeln und gepunztem Pfauenfederdekor. Vasenförmiger, sechskantiger und gebuckelter Knauf, drei Groteskspangen und weißsilberne geschnittene und gerollte Blattkränze. Kelchkuppa mit zwei Reihen spitz zulaufender, miteinander verzahnter Buckel (je acht), in den Zwickeln Pfauenfeder- und – oben – getriebener Fruchtdekor. Leicht nach außen gebogener Mündungsrand. Deckel entsprechend dem Fuß gestaltet, breiter, leicht gewölbter Rand, Dekor leicht abgewandelt. Als Bekrönung ein Väschen mit Blattkranz und kalt (grün, rot und blau) bemaltem Blumenstrauß, darunter Federnelken und Lilien.
Laut Aussage der Kämmereirechnungen wurde 1614 für Geschenkzwecke Silbergerät auf Vorrat gekauft: "Und weil kein vorguldete Becher vnder 50 loden vnd vnverguldete vnder 55 loden zuvorehrende vorhanden gewesen, vnd sich zu zeiten begibt, das men solche bedürffich, vnd mussen den dazu in der Ile gemacht werden, welche den so rein vnd sauber, alse se wol sein solten in der Ile nich konnen ausgearbeitet werden, alse sein dise folgende darzu in Vorrade gemacht worden wo folget [...]". Aufgezählt werden sechs Becher, davon stimmt einer nach dem Gewicht mit unserem Pokal überein: "Noch ein ganz vorguldet wicht 35 lot." Der Preis betrug 80m 15s. Da das Stück weder Inschrift noch Wappen trägt, ist es sehr wahrscheinlich, daß es für die Schenkbank erworben wurde. Auch hat der Rat damals nachweislich Silbergerät aus Hamburg angekauft.