Ein Blütenkranz aus braunen Haaren mit Perlen in Schlaufen- und Wickeltechnik umrahmt ein laubgesägtes und mit einer Oblate beklebtes Grabkreuz unter einer laubgesägten Trauerweide. Über der Trauerweide ist zu lesen: »Durch Leiden zur Herrlichkeit.« Unter dem Haarkranz befindet sich der Name der Verstorbenen: Barbara Schneider. Wie auch bei dem Haarbild D (34 C 7) 514/1964 zieren laubgesägte Sterne sowie Oblaten mit Engels- und Blumenmotiven den Kasten, und auch hier bilden schwarzer Samt und tiefblaues Papier den Untergrund.
Im unteren Teil des Kastens ist zu lesen: »Zur bleibenden Erinnerung an unsere geliebte vorangegangene Mutter und Schwiegermutter. Geb. den 7. März 1838, gest. den 20. Okt. 1896. Leichentext: 1 Cor. 1,30.31. Gewidmet von dem tr. Sohne: Georg Kehm und seiner Gattin Ursula geb. Frank. Mutterhand, die mich geleitet, Die die treuste Lieb mir gab, Freud und Trost um mich verbreitet, Ruhe nun im stillen Grab; Unermüdet war dein Fleiß, Und dein Tagewerk war heiß, Wann die Todten auferstehen, Wird in dir die Palme wehen!«
Die Gattin des hier trauernden Sohnes Georg Kehm war die Tochter des Ehepaares Frank, dem das Totengedenkbild D (34 C 7) 514/1964 gewidmet ist. Beide Totengedenkbilder erwarb das damalige Museum für Deutsche Volkskunde, einer der Vorläufer des heutigen Museums Europäischer Kulturen, bei der Berlinerin Hildegard Dunker. Sie gab an, die Bilder aus dem Nachlass ihrer damals 91-jährigen Nachbarin erworben zu haben. Ihre weiteren Angaben zur Herkunft und Herstellung der Bilder decken sich allerdings nicht mit der Literatur (Bloching 2016, Metken 1980).
Literatur: Jana Wittenzellner (2020): Haarbilder. Erinnerungen unter Glas. Husum: Verlag der Kunst.