1875 lief die S. M. S. Leipzig vom Stapel, neun Jahre später wurde sie von einer Gedeckten Korvette in eine Kreuzerfregatte umgebaut. Die dargestellte Szene zeigt das Schiff vor der Insel Sankt Helena auf hoher See. Der Maler Carl Saltzmann beschrieb in einem Brief an die Nationalgalerie die Szene 1893 wie folgt: »In böigen Gegenden, z. B. Stellen auf dem Ozean, wo der Wind stoßweise, mal mehr oder weniger heftig weht, sind die Kommandanten vorsichtig und führen über Maß kleine Segel, oder wenig Segel und die unter Umständen noch ›gerefft‹, damit bei einer plötzlich einfallenden Bö nicht die ganze Mannschaft aus dem Schlaf gerufen werden muß und die wachhabenden Leute genügen, die vorhandenen Segel bequem bedienen zu können. Unter solchen Umständen segelt unsere ›Leipzig‹; sie segelt bei frischer Briese und gerafften Marssegeln vor dem Wind, d. h. der Wind kommt gerade von hinten« (SMB-ZA, I/NG 1909, Journal-Nr. 1893/1150). Als Kriegsschiff vor allem für die deutsche Kolonialpolitik eingesetzt, wurde die S. M. S. Leipzig 1894, ein Jahr nachdem Saltzmann sie gemalt hatte, aus dem aktiven Dienst ausgemustert und diente bis 1919 nur mehr als Wohnhulk. 1921 wurde das Schiff in Wilhelmshaven endgültig abgewrackt. Schon 1893 schloß Saltzmann seinen Brief mit der vorausschauenden Sentenz: »Bekanntlich schifft mit tausend Masten in den Ozean der Jüngling, während heim auf gerettetem Boot treibt in den Hafen der Greis« (ebd.). | Regina Freyberger