museum-digitalsmb
STRG + Y
de
Objekte gefunden: 75
Zeit14.06.1942x
Suche verfeinernGezielte Suche Sortiert nach: ID

Selbstbildnis in der Bar (Self-Portrait at a Bar)

Nationalgalerie Neue Nationalgalerie Tafelmalerei [NG 1/18]
https://id.smb.museum/digital-asset/6271342 (Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Neue Nationalgalerie, Staatliche Museen zu Berlin, Berlin / Andres Kilger (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->
Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Entfernung berechnen Archivversionen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Man möchte dieses Selbstbildnis ohne Weiteres zu Beckmanns schönsten zählen. Frontal schaut der Maler zu den Betrachter:innen und doch nach innen; in einer Hand hält er eine Zigarre, mit der anderen stützt er seinen Kopf auf. Hinterfangen wird er von einer grauen und einer schwarzen Fläche, die leicht schräg voneinander geschieden sind. Von den Betrachter:innen trennt ihn eine dunkle, geschwungene Gitterform, sodass Beckmann eingeengt, gar eingesperrt erscheint. Mitten im Zweiten Weltkrieg und unter deutscher Besatzung in seinem Amsterdamer Exil hat der Maler den Topos des Melancholikers aufgerufen: vor allem mit der Geste des aufgestützten Kopfes und der Farbe Schwarz, die traditionell mit dem Temperament des „Saturnkindes“ verknüpft ist. Beckmann hatte lange und hart an dem Bild gearbeitet. Er wirkt fast etwas erschöpft und im Vergleich zum Gipskopf von 1936 (FNG 60/93) nachdenklicher und fragiler. 1943, ein Jahr später, malte er sich zwar auch melancholisch verschattet, aber selbstbewusster („Selbstbildnis, gelb-rosa“; Privatbesitz). Das Bild von 1942 ist demgegenüber gebrochener. Als Beckmann letztmals im Dezember des Jahres an ihm arbeitete, notierte er im Tagebuch englische Flieger und „draußen wütet der Tod“ (Eintrag vom 11.12.1942, in: Max Beckmann, Tagebücher 1940-1950, München/Zürich 1987, S. 56). Im Sommer hatte er zudem die Deportation der Amsterdamer Juden festgehalten: „Nachts – über Mitternacht J. Transporte!“ (Eintrag vom 21.7.1942, in: ebd., S. 50). Krieg und Holocaust grundieren dieses Bild eher als topische Genieästhetik. Bestürzung gesellt sich zur Schönheit. | Olaf Peters

Material/Technik

Öl auf Leinwand

Maße

Höhe x Breite: 90 x 70 cm, Höhe x Breite: 90 x 70 cm, Rahmenmaß: 92 x 72,2 x 3 cm, Rahmenmaß (Höhe x Breite): 92 x 72.2 cm

Links/Dokumente

Nationalgalerie

Objekt aus: Nationalgalerie

Die Nationalgalerie umfängt einen Kosmos der Kunst vom 19. Jahrhundert bis in die unmittelbare Gegenwart. Wer sich in ihre Ausstellungen begibt,...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Das Material kann bei Namensnennung frei verwendet werden.