Viele Objekte für die Schönheitspflege sind aus dem Grabkontext bekannt. Oft waren diese schon zu Lebzeiten genutzt worden und sollten dann ihren Besitzern auch im Jenseits weiterhin gute Dienste leisten. Einige wurden aber auch – wie die hier gezeigten – speziell für die Grabausstattung hergestellt. Dies erklärt ihre filigrane und detailreiche Gestaltung.
Die Salbölpalette hat sieben Vertiefungen mit Beschriftung für die verschiedenen „heiligen Öle“, die bei der Haut- und Körperpflege eingesetzt wurden. Das Miniaturformat weist darauf hin, dass nicht der reale Gebrauch sondern die grundsätzliche Verfügbarkeit der Öle im Vordergrund stand.
Zur Aufbewahrung der schwarzen, in Pulverform hergestellten Augenschminke wurden kleine runde Gefäße verwendet, die Götterdarstellungen und Pflanzenmotive zeigen konnten. Das Pulver wurde mit Wasser auf einem Schminklöffel angerührt und dann mit einem kurzen Stäbchen aus Holz, Bein oder Metall um die Augen herum aufgetragen. Dies diente nicht nur der Schönheitspflege sondern auch der Gesundheit, da die Inhaltsstoffe des Pulvers antibakterielle Wirkung hatten und dadurch vor Augenkrankheiten schützten.