Die Entwicklung im Bereich der Silbermünzen ist in Deutschland regional sehr unterschiedlich verlaufen. Bis um 1300 herrschte noch Pfennigwährung, bevor von Westen her höherwertige Silbermünzen (Groschen) Fuß fassten. Eine Groschenmünze verkörperte - je nach Region und Wertstufe - den Wert von vier bis zwölf Pfennigen. Anfänglich lehnte man sich an das Vorbild des französischen Gros tournois an, bevor in den Rheinlanden mit dem Albus (Weißpfennig) ein eigener Groschenstandard geschaffen wurde.
Mittel- und Ostdeutschland standen unter dem Einfluss des Prager Groschens und des daran angelehnten seit ca. 1338 in Freiberg (Erzgebirge) gemünzten Meißner Groschens. Der Norden entwickelte mit Witten und Schillingen ein anderes System kleinerer Groschenmünzen.
Südlich des Mains (Bayern, Schwaben) spielten neben den Importen böhmischer Groschen das Pfennig- und Hellergeld sowie der fränkische Schilling die Hauptrolle. In Südwestdeutschland (Baden-Württemberg), im Elsass und der Schweiz sind gegen Ende des 15. Jh. mit den Dicken größere Silbermünzen entstanden, die mit ihren sorgfältig geschnittenen Stempeln wieder für einen künstlerischen Anspruch in der Münzherstellung sorgten.
Die Rolle der Städte als neuer politischer Macht zeigt sich in autonomen Münzprägungen und in Münzbünden wie dem Wendischen Münzverein der führenden Hansestädte.
Deutschland im Spätmittelalter. Silbermünzen
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Nürnberg: Reichsmünzstätte [18234220]
Vorderseite: Löwe nach links. Rückseite: Gekröntes Brustbild mit zwei erhobenen Lilien- oder Kreuzzeptern.
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Nürnberg: Reichsmünzstätte [18234222]
Wird seit Gebharts Publikation von 1936 zum Fund Hersbruck dem Herzog Ludwig II. von Bayern (1253-1294) zugeteilt. Die Rs. zeigt nach Gebhart (dem 1.965 Exemplare des Fundes von Hersbruck...
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Nürnberg: Reichsmünzstätte [18234223]
Vorderseite: Hand, links daneben N. Rückseite: Kreuz mit Kugeln an den gespaltenen Enden.
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Nürnberg: Reichsmünzstätte [18234224]
Vorderseite: Hand auf Spaltkreuz. Rückseite: Gotisches N.
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Nürnberg: Reichsmünzstätte [18234225]
Vorderseite: Adler mit nach links gewandtem Kopf. Rückseite: Buchstabe N.
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Göttingen: Stadt [18234954]
Die in Göttingen seit 1410 ausgegebenen kleinen Groschen (Körtlinge) tragen Jahreszahlen, eine zu dieser Zeit noch ganz ungewöhnliche Praxis. Vorderseite: Buchstabe G im...
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Jülich: Herzogtum [18235954]
Vorderseite: Auf Postament stehender Gekrönter mit Lilienzepter und Reichsapfel. Rechts Löwenschild. Rückseite: Kreuz umgeben von doppeltem Schriftkreis
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Trier: Kuno von Falkenstein [18235955]
Prägung nach dem rheinischen Münzvertrag von 1386. Vorderseite: Hüftbild des Heiligen Petrus mit Kreuzstab und Schlüssel in gotischem Portal. Über dem Portal die Schilde von Trier und...
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Hessen: Heinrich III. von Marburg [18235957]
Vorderseite: Heiliger Petrus mit Kreuzstab und Schlüssel in gotischem Architekturrahmen. Unten Wappenschild. Rückseite: Wappenschild Hessen/Ziegenhain im Spitzdreipass, oben Wappen Hessen...
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Hamburg: Stadt [18236037]
Doppelschilling nach dem Rezeß von 1468. Vorderseite: Wappen Hamburg auf Kreuz. Rückseite: Maria mit Jesuskind, darunter Wappenschild mit Nesselblatt.
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Frankfurt am Main: Stadt [18236038]
Vorderseite: Gekrönter Adler umgeben von Schriftkreis. Im Außenkreis 14 Lilien. Rückseite: Kreuz umgeben von doppeltem Schriftkreis.
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Wismar: Stadt [18236055]
Vorderseite: Stern im Mittelrund eines Blumenkreuzes. Rückseite: Stierkopf mit Krone, ausgeschlagener Zunge und Halsfell.
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Anklam: Stadt [18236060]
Vorderseite: Lilie. Rückseite: Lilie.
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Stettin: Stadt [18236063]
Vorderseite: Gekrönter Greifenkopf, rechts Kreuz. Rückseite: Greif nach links.
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Meißen: Markgrafschaft [18236163]
Die wegen des Kurschildes auf der Vorderseite als Schwertgroschen bezeichneten Meißner Groschen sind durch die Münzordnung von 1457 eingeführt und als sog. Beiwähr zu den Turnosgroschen...
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Jülich: Herzogtum [18236166]
Nachahmung der französischen Turnosengroschen. Es ist möglich, dass dieser Typ bereits unter Herzog Wilhelm I. ab 1356 geprägt worden ist. Vorderseite: Kreuz umgeben von doppeltem...
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Deutsches Reich: Karl IV. [18238324]
Vorderseite: Kreuz. Rückseite: Stilisiertes Kirchengebäude (Kastell von Tours, châtel tournois), außen Lilienkranz.
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Jülich: Herzogtum [18238329]
Vorderseite: Sitzender Löwe mit Topfhelm und Zier in einem Kreis aus 15 Bögen, den Schriftkreis oben durchbrechend. Rückseite: Kurzes Kreuz mit Blättern auf den Balkenenden, herum doppelter...
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Lothringen: Herzogtum [18238333]
Vorderseite: Gekrönter Helm mit Adler als Zier auf Wappenschild. Rückseite: Schwert auf Spitze zwischen zwei Blättern.
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Metz: Stadt [18238337]
Vorderseite: Betender Heiliger Stephan kniend nach links zwischen zwei Wappenschilden, über ihm die segnende Hand Gottes. Rückseite: Kreuz, den inneren Schriftkreis brechend, in den Winkeln...
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