Verrufungen (renovatio monetae) und Währungszwang (Wechselmonopol) kennzeichnen das System der hochmittelalterlichen Pfennigwährungen im Deutschen Reich. Zu bestimmten Stichtagen, meist jährlich, wurde das umlaufende Geld eingezogen („verrufen“). Wer Geschäfte auf dem Markt machen wollte, war gezwungen, sein Geld dort umzuwechseln, wobei man meist für 12 alte nur 9 neue Pfennige erhielt, so daß der Münz- und Marktherr praktisch eine jährliche „Vermögenssteuer“ von 25 Prozent erhob.
Renovatio monetae - regionale Pfennigwährungen
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Mühlhausen oder Erfurt: Konrad III. [18201194]
Bei dem in der Umschrift genannten Lampertus könnte es sich um Graf Lambert von Gleichen handeln, der als königlicher Vogt in Mühlhausen bezeugt ist. Vorderseite: Über einer Balustrade mit...
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Erfurt oder Tilleda: Friedrich I. [18201195]
Wegen des Königstitels kann die Prägung nur im Zeitraum 1152-1155 erfolgt sein, da Friedrich I. im Jahre 1155 bereits zum Kaiser gekrönt wurde. Deshalb kann es sich bei der Frau nur um die...
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Altenburg: Friedrich I. [18201196]
Vorderseite: Thronender Kaiser Friedrich I. mit Lilienzepter und Reichsapfel.
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Fulda: Burchard [18201197]
Vorderseite: Auf mit Tierköpfen verziertem Faltstuhl (faldistorium) sitzender Abt mit Krummstab und Buch.
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Hersfeld: Siegfried [18201198]
Die entstellte Umschrift scheint den Namen Siegfried zu enthalten, so dass die Zuweisung an Abt Siegfried (1180-1200) zu Recht besteht. Vorderseite: Nebeneinander sitzend links der Heilige...
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Eschwege: Gertrud [18201199]
Vorderseite: Auf einer Balustrade mit seitlichen Türmen thronende Äbtissin mit Palmzweig und Buch.
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Hessen: Hermann I. von Thüringen [18201200]
Auf Grund des Vorkommens in einem in Alsfeld selbst gemachten Schatz ist Alsfeld durch Ohly/Hävernick (1950) als Münzstätte der landgräflich hessischen Brakteaten vorgeschlagen und durch W....
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Frankfurt am Main: Friedrich I. Barbarossa [18201201]
Vorderseite: Brustbild des Kaisers Friedrich I. Barbarossa mit Lilienzepter und Reichsapfel über einer Balustrade. Darüber mit Türmen besetzter Dreipaß. Auf der Balustrade Königsname.
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Gelnhausen: Kaiserin Beatrix [18201204]
Einzige Münze der Kaiserin Beatrix allein und mit Namensnennung, die ansonsten auf Brakteaten gelegentlich anonym und ebenfalls anonym neben ihrem Gemahl Kaiser Friedrich I. Barbarossa...
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Münzenberg: Kuno [18201205]
Wegen der als Minzenstengel gedeuteten Pflanzen links und rechts des Mittelturmes wird der Brakteat Kuno von Minzenberg zugeschrieben, dem Erbauer der Münzenburg ('Wetterauer Tintenfass'),...
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Münzenberg: Kuno [18201206]
Ob die Krone auf die Rolle Kunos von Minzenberg als „Königsmacher“ anspielt, ist eine verlockende Vermutung. Andererseits wäre eine Darstellung des Königs oder der Königin vor der Krönung...
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Aschaffenburg: Erzbischof Christian von Mainz [18201207]
Vorderseite: Der Bischof Christian mit Krummstab vor einem Lesepult mit aufgeschlagenem Buch.
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Hessen: Heinrich I. [18201225]
Der Marburger Pfennig war die bedeutendste lokale Pfennigmünze Hessens. Der Brakteat nennt keinen Münzherrn. Als solcher kann der 1244 geborene Heinrich I. ('das Kind von Brabant')...
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Augsburg: Udalschalk [18201226]
Vorderseite: Bischöfliches Brustbild mit Kelch und Kreuz.
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Donauwörth: Heinrich VI. [18201227]
Vorderseite: Königliches Brustbild mit Kreuzstab und Lilienzepter.
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Donauwörth: Friedrich II. [18201228]
Vorderseite: Königskopf und halber Adler.
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Konstanz: Bistum [18201230]
Vorderseite: Thronender Bischof mit Lilie und Palmzweig.
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Kempten: Abtei [18201231]
Vorderseite: Zweitürmige Kirchenfassade.
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Lindau: Abtei [18201233]
Vorderseite: Zwei symmetrische Lindenzweige, darüber Kreuz.
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Ulm: Heinrich VI. [18201234]
Vorderseite: Heinrich VI. thronend mit Kreuzzepter und Reichsapfel.
[Stand der Information: ]