Eine eigene Münzprägung begann in der Mark Brandenburg kurz vor 1150 unter dem slawischen Fürsten Pribislav-Heinrich (gest. 1150). Bis weit in das 15. Jh. sind nur Pfennige gemünzt worden, die bis um 1200 in Brakteatenform, im 13. und 14. Jahrhundert dann je nach Region hauptsächlich als zweiseitige Denare, aber auch als einseitige Brakteaten bzw. Hohlpfennige ausgegeben wurden. Ende des 14. Jahrhunderts setzte sich die Hohlpfennigform allgemein durch, lediglich in den östlichen Teilen Brandenburgs (Uckermark, Neumark) blieben zweiseitige Pfennigmünzen, Vinkenaugen und Vierchen in Gebrauch. Die Pfennigmünzen sind meist schriftlos („stumm“). Auf Grund ihrer mit Stadtsiegeln in Verbindung gebrachten Bilder sind sie zu Unrecht einzelnen brandenburgischen Städten zugeteilt worden. Tatsächlich gab es wohl verschiedene und gleichzeitig tätige Münzstätten, die aber alle den gleichen Münztyp prägten, der jeweils nach Jahresfrist gewechselt („verrufen“) wurde. Im Laufe der Zeit verringerte sich das Gewicht eines Pfennigs um mehr als die Hälfte, von 0,80 bis 0,90 Gramm im 12. Jahrhundert auf 0,30 bis 0,40 Gramm Anfang des 15. Jahrhunderts. Auch der Feingehalt (Silberanteil) sank merklich ab. Ab ca. 1463 wurde das Pfenniggeld durch höherwertige Münzen (Groschen) ergänzt. Goldmünzen sind in Brandenburg im Mittelalter nicht ausgegeben worden.
Brandenburgische Münzen des Mittelalters
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Brandenburg: Jacza von Köpenick [18205005]
Unicum, angeblich in der Umgebung von Fürstenwalde um 1873 gefunden. - Über die Person Jaczas (Jaxa, Jazco), der sich auf den Brakteaten selbst 'de Copnic' nennt, und den Entstehungsort...
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Brandenburg: Otto I. [18205006]
Vorderseite: Stehender Markgraf Otto I. im Panzer mit Schwert und Fahne. Zu seinen Füßen links und rechts zwei Gepanzerte mit Schild, über deren Köpfen links Palmzweig, rechts Lilie.
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Brandenburg: Otto I. [18205007]
Vorderseite: Nach rechts reitender Markgraf Otto I. im Panzer mit geschwungenem Schwert und Schild.
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Brandenburg: Jacza von Köpenick [18215123]
Bemerkenswert ist das Profilbildnis Jaczas mit der slawischen Haar- und Barttracht. - Über die Person Jaczas (Jaxa, Jazco), der sich auf den Brakteaten selbst 'de Copnic' nennt, und den...
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Brandenburg: Münzbezirk Berlin [18206687]
1369 überließ Markgraf Otto VIII. (1365-1373) gegen Zahlung hoher Summen die Münzprägung in den Münzbezirken Stendal und Berlin „auf ewig“ den Ständen. In Umsetzung dieser Verträge ist ab...
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Brandenburg: Friedrich I. [18206688]
Die „Vinkenaugen“ (eine in zeitgenössischen Schriftquellen vorkommende Bezeichnung) sind eine geringwertige Pfennigmünze, die im Norden Brandenburgs (Uckermark), in Mecklenburg und Pommern...
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Brandenburg: Markgrafschaft [18206689]
Die Vierchen stellen Viertel des pommerschen (sundischen) Schillings dar, verkörpern also den Wert von drei pommersch/sundischen Pfennigen (Vinkenaugen). Vorderseite: Adler. Rückseite:...
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Brandenburg: Friedrich II. [18206690]
Unter Markgraf und Kurfürst Friedrich II. von Hohenzollern wurden ab 1463 die ersten Groschen in der Mark Brandenburg ausgegeben. Als Münzstätten sind neben Brandenburg auch Havelberg,...
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Brandenburg: Albrecht II. [18206723]
Bahrfeldt hat eine Prägung dieses Typs bereits vor 1205 in der Zeit Albrechts als Graf von Arneburg angenommen, Dannenberg hat dies zu Recht abgelehnt. Der Adler ist eine der frühesten...
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Brandenburg: Markgrafschaft [18206724]
Bahrfeldt (1889) hat diesen Typ Albrecht III. (1269/1283-1300) und wegen des Helms, der auf dem Siegel der Stadt Spandau vorkommt, der Münzstätte Spandau zugewiesen. Dannenberg (1997) hat...
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Brandenburg: Markgrafschaft [18206725]
Vorderseite: Sitzender Markgraf mit Helm und erhobenem Schwert in der Rechten, in der Linken Adlerschild. Rückseite: Zu Seiten eines Lilienzepters beiderseits Adlerschild mit Helm.
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Brandenburg: Johann I. und Otto III. [18206726]
Trotz der Schriftlosigkeit ergibt sich aus dem Bild zweier identisch dargestellter Markgrafen ein sicherer Hinweis auf die gemeinschaftlich regierenden Markgrafen Johann I. und Otto III.,...
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Brandenburg: Markgrafschaft [18206727]
Hohlpfennige mit dem Bild des Helms gehören neben denen mit dem Bild des Adlers zu den häufigsten Münzen Brandenburgs im 15. Jh. Beide Sorten sind ohne Schriftinformation und bildlich...
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Salzwedel: Stadt [18206728]
Der Scherf ist im deutschen mittelalterlichen Münzwesen wie der Obol ein Halbwert des Pfennigs und damit das kleinste geprägte Nominal. Der Begriff kennzeichnet eine sehr geringwertige...
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Brandenburg: Johann Cicero [18206729]
Dieser Groschen wird in der Literatur auf 1481 und damit in die Zeit vor dem Regierungsantritt Johanns im Jahr 1486 festgelegt. Als Begründung wird Johanns Stellung als Stellvertreter...
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Brandenburg: Johann Cicero [18206730]
1496 begann nach längerer Pause wieder eine regelmäßige und umfangreiche Groschenprägung in der Mark Brandenburg. Als neues Nominal wurden erstmals auch Halbgroschen gemünzt. Die Zuweisung...
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Stendal: Stadt [18206781]
Der Scherf ist im deutschen mittelalterlichen Münzwesen wie der Obol ein Halbwert des Pfennigs und damit das kleinste geprägte Nominal. Der Begriff kennzeichnet eine sehr geringwertige...
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