Unter den vollplastischen Gipsmodellen königlicher Personen, die aufgrund des deutlich vorhandenen Kronenansatzes alle zu den so genannten „statuennahen“ Abgüssen gehören, hebt sich dieses Gesicht durch seine vollkommen abweichende Physiognomie von den anderen königlichen Studien ab. Das füllige Gesicht zeichnet sich durch einen hohen Grad an Symmetrie aus. Nicht nur die pausbäckigen Wangen und die kräftige, fleischige Nase, der volle Mund mit den leicht aufgeworfenen Lippen sowie das runde Kinn und der geradezu stämmige, kurze und breite Hals, sondern auch die charakteristisch geformten Augen mit den nur angedeuteten Brauenbögen haben bereits Borchardt dazu veranlasst, in diesem Abguss ein Bildnis Amenophis’ III. zu vermuten. Diese Zuweisung ist aufgrund zahlreicher Parallelen sehr wahrscheinlich. Der Porträtkopf zeigt den König in einer idealisierten, auf Altersmerkmale verzichtenden Studie. Daher erscheint es auch plausibel, dass als Vorbild der Gussform eine Steinskulptur des Pharao gedient hatte. Die erst jüngst angefertigten computertomographischen Aufnahmen zeigen deutlich, dass der Kopf in einer Vollform gegossen wurde, was durch die Abdrücke einer hölzernen Bodenplatte am Hals schon von den Ausgräbern und Roeder vermutet wurde. Ob diese Form aus mehreren passgenauen Einzelstücken zusammengefügt war und daher sogar mehrfach verwendet werden konnte, worauf eventuell die seitlich am Hals sichtbaren Nähte hindeuten, ist noch nicht abschließend geklärt. Die sehr feine senkrechte Linie, die über Stirn, Nase, Mund und Hals verläuft, kann zumindest nicht von einer Halbschalenform herrühren, sondern entstand eventuell bei einer weiteren Abformung dieses Modells. Das mehrstufige Ausgussverfahren mit der leicht blasig-gewellten Abschlussfüllung wurde bereits an anderer Stelle in diesem Katalog geschildert. Sollte die Zuweisung an Amenophis III. Bestand haben – und ungeachtet der Tatsache, dass einige Darstellungen des Königs seine Vere