Die Uhr mit Puttenköpfen und urnenförmigem Väschen (KPM, Modellnummer 635) besteht aus drei Teilen (Sockel, Korpus und Urne). Das Uhrengehäuse ist postamentartig und steht auf vier niedrigen, volutenförmig eingedrehten Füßen. Nach oben hin ist es ausgebaucht. Bekrönt wird es von einem urnenförmigen Aufsatz. Das Zifferblatt flankieren zwei plastisch gebildete Puttenköpfe. Auffälliges Zierelement stellt das blau-weiß gestreifte plastische Tuchgehänge dar, das um die Ecken und über die Köpfe der Putten geschlungen und oberhall der Uhr zu einer Schleife gebunden ist. Die Staffierung ist auf Gold und Blau reduziert. Links unterhalb des Zifferblattes ist ein kleiner goldener Schmetterling aufgemalt, vermutlich, um einen Glasurfehler zu kaschieren...Im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe befindet sich eine weitere Ausformung der Uhr mit gleicher Staffierung (ohne den Schmetterling). Es ist publiziert in dem Katalog von Johanna Lessmann, Michaela Braesel und Katharina Dück: "Berliner Porzellan des 18. Jahrhunderts aus eigenen Beständen", Hamburg 1993, S. 179-181, Kat. Nr. 246. Dort ist das emaillierte Zifferblatt bezeichnet: "C.E.F. Kleemeyer in Berlin", so dass auch die Uhr aus dem Berliner Kunstgewerbemuseum dieser Werkstatt entstammen dürfte, obwohl das Zifferblatt hier nicht signiert ist...Stilistisch ist die Uhr ein schönes Beispiel für den Übergang vom Rokoko zum Klassizismus (Louis XVI-Stil). (Claudia Kanowski)