Das prachtvolle Gehäuse besteht aus drei Teilen, die eine organische Einheit bilden: Sockel, Rumpf und Kopf. Der Sockel, ein Kasten mit vorne schräg gearbeiteten Kanten, steht auf vier Füßen. Daraus erwächst der Rumpf, sich nach oben verbreiternd und mit einem Gesims abschließend. Darauf ruht der Kopf, der in Form eines liegenden Zylinders die Spreizung der Seitenlinien wieder einfängt und das Zifferblatt mit dem Uhrwerk umfasst. Die Höhe des Zifferblatts liegt über der Augenhöhe, der Mittelpunkt bei etwa 218 cm. Das Harfenwerk mit Stiftwalze, Anschlagsmechanik und Resonanzkasten befindet sich im Kopf hinter dem Uhrwerk. Der über dem Kopf herausragende Resonanzkasten wird von einem bekrönenden Aufsatz eingeschlossen. Die Flächen sind gefasst, heute mit einer hellen grau-grünlichen Farbe, ursprünglich aber, nach Farbresten an unzugänglicheren Stellen zu schließen, in einem satteren und dunkleren grünen Farbton. Als Zierwerk sind üppige Schnitzereien aus dem Vollen gearbeitet und vergoldet: Rocaillen, Voluten, Akanthusblätter, kürbisartige Früchte und Gitterwerk. Der Aufsatz ist mit Frucht- und Blumenschalen geschmückt und hat als oberen Abschluss eine Vase auf wolkiger Basis. Um die Lünette ist ein Lorbeerkranz gelegt. Leichtigkeit und Schwung zeigt sich in der handwerklichen Ausführung. Der Rumpf ist mit drei Türen versehen, die vorne und jeweils seitlich seiner Form folgen. Der Kopf hat seitliche Klappen, die den Zugriff auf die Walze und die Schaltmechanismen ermöglichen. Das Zierwerk in den Klappen und im Aufsatz ist zu Schalllöchern durchbrochen und mit grobgewebtem, dunkel gefasstem Leinen hinterlegt. Der Kopf ist nach vorne zur Freilegung des Uhrwerks und des Spielwerks abnehmbar...Stilistisch lässt sich die Bodenstanduhr dem Friderizianischen Rokoko zuordnen. Der Entwurf geht vermutlich auf graphische Vorlagen von Johann Michael Hoppenhaupt, gestochen zwischen 1751 und 1755 von Johann Wilhelm Meil, zurück. Johann Christian Krüger wurde um 1726 in Calbe im Her