In ungewöhnlicher Weise gestaltete der Künstler das in der oberitalienischen Kunst der Renaissance äußerst beliebte Thema des büßenden Hieronymus. Er zeigt den Büßer nicht, wie zumeist üblich, auf dem Boden kniend, sondern in einem ambitionierten Bewegungsmotiv, wobei das linke Knie auf einem mit dem Mantel bedeckten Felsvorsprung kniet, während das schräg aufgesetzte rechte Bein sehr weit aus dem Relief heraustritt. Der rechte Arm mit dem als Marterinstrument dienenden Stein ist weit nach hinten ausgestreckt; in der Linken hält der Büßer ein Kruzifix, auf das sein Blick gerichtet ist. Aus diese weise kommt es zu einem interessanten Wechsel der Ansichten: die Beine sind in Seitenansicht dargestellt, der Oberkörper ist dem Betrachter zugewandt und der Kopf ist wiederum im Profil wiedergegeben.
Entstehungsort stilistisch: Venedig
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