Das Unfertige, Skizzenhafte, das viele der Werke Lothar von Seebachs auszeichnet, war dem Freilichtmaler Programm: »Ich male keine Bilder, nur Studien«, soll er einmal gesagt haben (zit. nach: B. Wilke, Der oberrheinische Impressionist Lothar von Seebach, Hildesheim 2003, S. 90). Nur hier konnte er das ihm wichtige Augenblickhafte festhalten, die flüchtigen Farb- und Lichteffekte. Auch die Studie »Straßburger Waschfrau« – Lothar von Seebachs Putzfrau und Wäscherin, Frau Bohle, darstellend – lebt von der Spannung zwischen Ausgeführtem und nur Angedeutetem, von der Durcharbeitung des allein Wesentlichen: hier das freundliche Gesicht der alten Frau, auf dem ein besonderer Lichtschimmer liegt. | Regina Freyberger
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