Auf der Vorderseite ist nachträglich ein Gegenstempel mit dem Adlerwappen der Familie d'Este aufgebracht worden, welcher zur Kennzeichnung der im 17. Jh. zerstreuten Sammlung dieser Familie in Mantua benutzt wurde. Gelocht. - Die genaue Datierung der unteritalischen Münzprägung ist speziell im 4. und 3. Jh. v. Chr. schwierig und umstritten. Für diesen Zeitraum fehlen häufig historische Fixpunkte, an welchen man die Datierung festmachen könnte. Herakleia wurde durch Tarent um das Jahr 433/432 v. Chr. gegründet, wie wir aus dem Bericht des Diodoros Siculus (Diodor 12,36,4) wissen. Kurz darauf begann die Stadt mit einer eigenen Münzprägung. Leichte Schwankungen, um etwa 10 Jahre, in der Datierung dieser Münzprägung ergeben sich durch unterschiedliche Bewertung des Prägeaufkommens und der Datierung einiger Hortfunde.
Vorderseite: Kopf der Athena mit attischem Helm nach l., auf Kessel eine Skylla nach l. mit aufgerichtetem Oberkörper, die r. Hand erhoben. Auf dem Nackenschutz eine Eule. Hals- und Ohrschmuck. Unter dem Halsabschnitt A. Unten l. Gegenstempel mit Wappen der d'Este.
Rückseite: Der nackte und bartlose Herakles in der Vorderansicht, den Oberkörper nach r. gedreht, ringt mit dem nemeischen Löwen, den er mit einem Klammergriff gepackt hält und vom Boden abgehoben hat. L. Bogen und Keule, im l. F. oben A.
Provenienz: Mit der Pfälzer Sammlung 1685 auf dem Erbschaftswege nach Berlin gelangt.
Gelocht: Absichtlich angebrachtes Loch (oder mehrere) zur Befestigung an einem Gehänge oder einer Unterlage. Im Falle von Papiergeld häufig Lochung zum Zeichen der Entwertung.
Mit Gegenstempel: Mit einem oder mehreren Gegenstempeln versehen. Diese sind u. a. zum Zweck der Auf- oder Abwertung und zur Anerkennung des Wertes angebracht, können auf den Ausgeber hinweisen oder in historischen Sammlungen den Besitzer eines Objektes.
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