1786, das Todesjahr Friedrichs II., gilt als das Jahr der Erneuerung der Akademie der Künste, deren erste Beratungen zur Reform bereits 1783 stattfanden. 1786 wurde Friedrich Anton Freiherr von Heinitz zum Kurator der Akademie ernannt. Seine Erfahrungen hatte er schon durch eine Reform des Berg- und Hüttenwesens in Sachsen gesammelt und unter Beweis gestellt. Außerdem konnte er auf Erfahrungen im Ausland zurückgreifen, so in Wien, Dresden Frankreich und England. Wichtige Punkte der ersten Beratung waren die regelmäßigen Sitzungen der Akademiegremien, Beschaffung von Kunstwerken für die Künstlerausbildung, Urheberrecht, Akademieausstellungen und Preisausschreibungen für Künstler und der Schwerpunkt Kunsttheorie neben der praktischen Ausbildung. Eine von Abraham Abramson geschaffene Medaille nimmt Bezug auf dieses Thema. Die Medaille wurde noch zu Lebzeiten des Königs geschaffen und stellt sozusagen eine Absichtserklärung zur Reform da. Alte Traditionen der Akademie wurden aufgenommen, das Bild des Knaben, der zwischen den Attributen von Malerei, Bildhauerei und Architektur ruht, wird von Minerva geweckt.
Vorderseite: Brustbild Königs Friedrich II. im Uniformrock mit Band und Stern vom Schwarzen Adlerorden nach links. Am Armabschnitt die Medailleursignatur ABRAMSON.
Rückseite: Ein an einen Säulenstumpf gelehnter Knabe wird von der Göttin Minerva bei der Hand gefasst, um ihn aufzurichten. Am Boden liegen die Insignien von Mal-, Bildhauer- und Baukunst.
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