Diese Ortsansicht mit der Figur des heiligen Nepomuk im Vordergrund und der Festung Glatz rechts im Hintergrund war für August Ahlborn wohl Reiseerinnerung und persönliches Memento zugleich. Der in Berlin ausgebildete und mehrere Jahre in Italien wirkende Maler reiste im Sommer 1837 mit seiner jungen Frau durch Schlesien und Mähren bis nach Wien und weiter über Salzburg nach München. Während dieser Reise berührten ihn besonders die gotische Baukunst und die katholische Tradition. Das Ehepaar Ahlborn beschloß während dieser Wochen, auch durch den persönlichen Kontakt zu Clemens Brentano und zu dem Maler Josef von Führich, zu konvertieren, was im Sommer 1838 in Berlin vollzogen wurde. Eine Studienreise unternahmen sie 1838 nicht, was Signatur und Datierung am Denkmalsockel zunächst vermuten ließen. Das Bild ist nachträglich gemalt oder nachträglich signiert. 1840 malte Ahlborn ein großes Gemälde, »Stadt und Festung Glatz«, das Friedrich Wilhelm IV. erwarb (Kriegsverlust). | Angelika Wesenberg