Obwohl Maria, die Mutter Jesu, in der Bibel nur selten erwähnt wird, wurde sie im Mittelalter zu einer zentralen Figur des Christentums. Man verehrte sie als die Braut Christi, Personifizierung der Kirche, Himmelskönigin und Fürsprecherin der Menschheit. Legenden über ihr Leben wurden ausgeschmückt und Theologen sahen Parallelen zwischen ihr und Christus: Ihre compassio (Mitleid) entsprach seiner Passion, insofern sie im Geiste gekreuzigt wurde, während er körperlich am Kreuz litt. Wie Christus war Maria drei Tage nach ihrem Tod auferstanden. Wie er war sie in den Himmel aufgefahren, was dieses bedeutende Relief thematisch darstellt.