Publishd December 1.s 1798. by J. Wright. Piccadilly. for y.e Anti-Jacobin Review No [?] London [...]/ Im Jahre 1788 gab Horne Tooke ein berüchtigtes pamphlet unter dem Titel Two/ pair of portraits heraus wo er die Lords Holland und Chatham und ihre Söhne/ Fox und Pitt contrastirte. Hier sitzt er als wirklicher Mahler und mahlt die letzteren;/ die Väter sind schon vollendet. Die Worte welche Tooke in den Mund gegeben worden sind die-/ jenigen womit er sein pamphlet beschließt. Obgleich Tooke durch seine vortreflichen epea/ pteroenta or diversions of Purley sich den Ruf eines überaus scharfsinnigen Sprachforschers und/ durch seine oratorischen Talente den Nahmen eines seltnen Redners erworben hat, so/ ist doch sein Character ungemein zweydeutig. Wenig Leute haben so mit der Wahrheit gespielt/ als er; ihm ist alles feil gewesen. Erst war er ein Geistlicher zu Brentford unweit/ London (daher sieht man hier the parsonage of Brentford) wollte aber Rechtsge-/ lehrter werden und suchte sich bey Pitt durch Herausgabe des erwähnten pam-/ phlets, welches für den Minister und deßen Vater höchst schmeichelhaft ist, in Gunst/ zu setzen, um von ihm an eine der großen Londner Juristeninnungen emp-/ fohlen zu werden: Allein der Minister versagte ihm seinen Vorschub und die/ inns of court, welche den Horne Tooke eigentlich wegen seiner politischen Grundsätze/ haßten, weigerten sich to call him to the bar, wobey sie sich mit einer alten Ma-/ xime des Englischen Rechts entschuldigten, die ungefehr allso lautet: "Wer einmahl/ der Kirche zugethan gewesen ist, der hängt ihr immer an." Nun trieb der Groll/ den Erz-geistlichen an sich an Pitt zu rächen, wo er nur konnte; er bewahrte/ keinen Schein mehr, sondern zeigte öffentlich, sein Verfolgungsgeist kom-/ me daher daß ihn Pitt nicht habe befördern wollen (siehe was ihm aus der Tasche/ steht.) Deswegen spielte Horne Tooke eine so entscheidende Rolle in der London/ corresponding society, wurde aber nachher gesetzt und mit Hardy, Holcroft u.s.w./ im J. 1794 des Hochverraths beschuldigt. Er war ein Haarbreit vom Galgen/ entfernt und blos Erskine rettete ihn durch seine Beredtsamkeit; auch zahlte/ Tooke dem Redner zweytausend Pfund für die geschickte Sachwaltung. Wäre die/ London corresponding society gediehen, so glaubte man besonders wegen Tooke's/ rachsüchtiger, schwarzer, Gemüthsart, daß ihn nichts als das Blut der Minister/ und vielleicht höhere Häupter befriedigen würde; woher der Caricaturist im Sketch/ for an English directory den vorsitzenden Director, der hämisch aussieht und dem/ H. Tooke sehr ähnelt, in das Costum eines Londner Fleischers gekleidet hat. Die/ Wankelmüthigkeit H. Tookes ist durch die Windmühle in Wimbledon (wo H. Tooke/ gewöhnlich sich aufhält) vorgestellt; man kann sie nach jedem vortheilhaften Wind/ drehen und sie besteht aus vier schreyend gegen einander abstehenden Flügeln. das/ scheußliche aber wohl getroffene Porträt des wetterwändischen, käuflichen Wilkes des-/ sen vorgeblicher Patriotismus auch aus sehr unreiner Quelle floß, ist sehr glücklich/ hier angebracht, weil Horne und Wilkes beynahe vollkommne Gegenstücke sind./ Sobald Wilkes einen mouthstopper hatte, war er ruhig; Horne Tooke schlug dieselbe/ Laufbahn, doch mit schlechterem Erfolge, ein. Lord Holland hat in der Hand unac-/ counted Millions. Er war nehmlich Paymaster of the Forces und hielt so schlecht Rechnung/ daß die Schatzkammer schon bey seinen Lebzeiten über Millionen mit ihm proceßirte;/ und nach seinem Tode wurde sein Agent und Executor eines ungeheurm Falsums von Tau-/ senden überwiesen, so daß er sich entleibte: noch bis diese Stunde hat das Publikum gegen/ 80,000 Pf. an den verstorbenen Lord Holland zu fodern. Aber Lord Chatham der auch/ Kriegszahlmeister war, schlug alle Sporteln aus, brachte dem Lande erstaunlichen Nutzen, starb/ arm und beweint: auf die einstimmige Adressen des Ober und Unterhauses wurde nicht nur/ sein Leichenbegängniß auf öffentliche Kosten besorgt, sondern die Nation errichtete ihm auch/ ein Monument in Westminster. - Die übrigen Anspielungen sind sehr verständlich.