Das ostfränkisch-deutsche Reich war um 900 rechtsrheinisch eine Region ohne eigene Münzprägung. Mit dem politischen Aufschwung unter den Ottonen (919-1024) und Saliern (1024-1125) verschob sich nicht nur die Grenze der Münzgeldwirtschaft innerhalb weniger Jahrzehnte vom Rhein an die Elbe, sondern wurde das Reich der Ottonen und Salier zum Hauptmünzproduzent in Europa. An der Münzprägung wurde vom Königtum durch gezielte Privilegien die Reichskirche beteiligt. Neben den Emissionen, die sich durch Namensnennung König, Geistlichkeit oder weltlichem Adel zuweisen lassen, spielen anonyme Emissionen eine große Rolle, vor allem im Osten. Die aus Silber geprägten Denare (Pfennige) sahen überall anders aus, so dass sich mehr als 3000 verschiedene Münztypen feststellen lassen. An der Prägung waren ca. 160-180 Münzstätten beteiligt, davon etwa 25-30 kontinuierlich und mit größerem Produktionsvolumen.
Deutschland im Hochmittelalter
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Koblenz: Eberhard von Trier [18202436]
Vorderseite: Brustbild des Erzbischofs Eberhard von vorn mit Krummstab und Buch. Rückseite: Kirchengebäude aus Mittelbau mit Kuppel und zwei seitlichen Türmen, darunter Wellen.
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Aachen: Heinrich IV. [18202437]
Vorderseite: Gekröntes Brustbild Heinrich IV. mit Zepter und Reichsapfel. Rückseite: Kirchengebäude mit Turm rechts (Aachener Marienmünster in Seitenansicht?).
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Rheinland: Minteona-Gruppe [18202438]
Die Vorderseitendarstellung ist als 'Münzer' oder 'Goldschmied' bei der Arbeit interpretiert worden. Vermutlich ist ein Goldschmied beim Aushämmern eines Kelches dargestellt. - Der ebenso...
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Gittelde, erzbischöflich magdeburgische Münzstätte [18202439]
Eine der ganz wenigen Münzen des Mittelalters mit Umschriften in der Volkssprache. „Ielithis Penning“ bedeutet: „Pfennig aus Gittelde“. Die andere Seite sagt: „Hier steht der Bischof“....
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Worms: Bistum [18202440]
Vorderseite: Links geistliches Brustbild mit Krummstab (Bischof von Worms), rechts gekröntes Brustbild (Heinrich IV.) mit Zepter. Rückseite: Stehende Victoria mit langem Kreuzstab. Nach...
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Mainz?: Heinrich II. [18202441]
Vorderseite: Kreuz mit Mittelrund und Kugel in den Winkeln. Rückseite: Zwei gekrönte Brustbilder. Nachahmung eines byzantinischen Solidus des Kaisers Theophilus (829-842).
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Mainz?: Heinrich II. [18202442]
Vorderseite: Kreuz mit Mittelrund und Kugel in den Winkeln. Rückseite: Dreizeilige arabische Schrift.
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Duisburg: Heinrich IV. [18226175]
Unicum. Wegen des ungewöhnlichen Krummstabs vor dem Königskopf ist dieser Münztyp auch auf Erzbischof Adalbert von Bremen, den Erzieher Heinrichs IV., gedeutet worden, dem der König im...
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Anhalt: Grafschaft [18226658]
Dieser schriftlose Brakteat ist durch Nikolaus Seeländer in der ersten, schon 1724 verfaßten seiner 1743 gesammelt herausgegebenen zehn Schriften zuerst beschrieben und als brandenburgische...
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Anhalt: Grafschaft [18226667]
Dieser schriftlose Brakteat ist durch Nikolaus Seeländer in der ersten, schon 1724 verfaßten seiner 1743 gesammelt herausgegebenen zehn Schriften zuerst beschrieben und als brandenburgische...
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Lobdeburg: Herren [18226668]
Die Zuweisung dieses „stummen“ Brakteaten an die Münzstätte Schleiz gründet sich auf das Münzbild, den Stier. Schleiz führt im Stadtsiegel ebenfalls einen Stier, ein Hinweis auf die in der...
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Deutsches Reich: Heinrich VI. [18226669]
Vorderseite: Sitzender Heinrich VI. mit Krone, Lilienzepter und Reichsapfel. Links und rechts ein oben mit Türmen besetzter Bogen. Unten Schriftleiste.
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Deutsches Reich: Friedrich I. [18226670]
Vorderseite: Thronender Kaiser Friedrich I. Barbarossa mit Lilienzepter und Reichsapfel.
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Duisburg: Heinrich IV. [18226673]
Die Rückseitendarstellung des thronenden Herrschers ist wegen des als 'Schleier' gedeuteten Tuchs, das der König unter der Krone trägt, gelegentlich irrig als Frauendarstellung (Königin)...
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Duisburg: Heinrich IV. [18226674]
Die Rückseitendarstellung zeigt vermutlich eher ein Kirchen- als ein Pfalzgebäude, die unten befindliche Wellenlinie dürfte wohl den Rhein symbolisieren. Mit drei Vs.- und vier Rs.-Stempeln...
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Duisburg: Heinrich V. [18226675]
Der unter Heinrich IV. eingeführte Duisburger Typ mit dem Stadtnamen in vier Kreisen ist vermutlich unter Heinrich V. durch Verbindungen ('Schnallen') zwischen den Kreisen abgeändert...
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Duisburg: Heinrich IV. [18226676]
Der Duisburger Typ mit dem Stadtnamen in vier Kreisen kommt mit unterschiedlichen Kaiserbildern auf der Vs. vor. Für diese Variante mit bärtigem Brustbild und Kugelzepter hat Berghaus...
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Dortmund: Heinrich IV./V. [18226677]
Das Vs.-Bild steht den Duisburger Münzen nach 1084 sehr nahe. Die traditionelle Zuweisung an Heinrich IV. würde wegen des Königstitels eine Prägezeit vor 1084 bedeuten. Nach Stil und Fabrik...
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Dortmund: Heinrich V. [18226678]
Auf Grund des Vorkommens in den schwedischen Schätzen von Johannishus (nach 1120) und Burge (nach 1140) kann dieser Typ sicher Kaiser Heinrich V. zugewiesen werden. Die Rs. zeigt die für...
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Aachen: Heinrich V.? [18226679]
Ob die Münze Heinrich V. angehört oder nicht noch jünger (staufisch?) ist, läßt sich nicht mit Sicherheit entscheiden. Vorderseite: Sitzender Gekrönter mit Zepter und...
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